Eine Frau hält einen Teller.

Betriebsgastronomie neu denken: Gutes Essen als echter Mehrwert

von Malin Tegethoff
© iStock.com/:zoranm
Seit der Einführung flexibler Homeoffice-Regelungen genießen viele Arbeitnehmende mehr Freiheit, Flexibilität und Selbstbestimmung. In einigen Führungsetagen zeichnet sich jedoch eine Gegenbewegung ab. Eine verpflichten Rückkehr ins Büro wird wohl kaum als Lösung akzeptiert – stattdessen setzen Unternehmen auf Anreize, um Mitarbeitende freiwillig zurückzuholen. Eine attraktive Verpflegung kann dabei ein starker Hebel sein, um Mitarbeitende an sich zu binden und die Präsenz zu fördern. Gerade jetzt lohnt es sich, die strategische Rolle der Betriebsgastronomie neu zu bewerten und Entscheidungstragende vom Mehrwert eines durchdachten Verpflegungskonzepts zu überzeugen.
Vom 04.07.2025
Eine Frau hält einen Teller.
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Wie essen Arbeitnehmende heute?

Während die Besucherzahlen im stationären Handel von 2023 auf 2024 um 1,8 % gestiegen sind, verzeichnete die Betriebsgastronomie im gleichen Zeitraum ein Minus von 2,1 % (Quelle: Circana). Der Wettbewerb ist groß, denn der Handel bietet ein wachsendes Sortiment an Snacks und Convenience-Produkten. Gleichzeitig bleiben Schnellrestaurants eine starke Alternative.

Von denjenigen, die Zugang zu einer Kantine haben, nutzen nur 28 % das Angebot regelmäßig. 25 % verzichten komplett darauf, und 47 % essen dort nur gelegentlich. Diese große Zielgruppe gilt es zu erreichen.

Mehr als nur Mittagessen: Verpflegung als Benefit

Drei von vier Befragten bewerten ein gutes gastronomisches Angebot als attraktiver als andere betriebliche Zusatzleistungen. Das Interesse ist also da.
Entscheidend sind vor allem zwei Gründe: Nähe zum Arbeitsplatz und Zeitersparnis. Wer ohne großen Aufwand gut essen kann, empfindet das als echten Gewinn im Arbeitsalltag.

Seit der Corona-Pandemie spielt außerdem der soziale Aspekt eine deutlich größere Rolle. Für über ein Drittel der Kantinennutzer*innen ist das Miteinander der Hauptgrund für den Besuch. Gemeinsames Essen schafft Verbindung – nicht nur in Restaurants, sondern auch am Arbeitsplatz.

Eine Gruppe von Menschen sitzt an einem Tisch mit Essen.
Sozialer Austausch ist für Mitarbeitende so relevant wie nie.
© Erstellt mit ideogram.ai

Was kommt auf den Speiseplan?

Wer überzeugen will, braucht ein ganzheitliches Konzept. Gefragt sind vor allem gesunde, vielfältige Gerichte mit modularen Komponenten – so lassen sich unterschiedliche Ernährungsweisen (z. B. vegetarisch oder vegan) unkompliziert abbilden.
Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein Thema: Rund 50 % der Befragten wünschen sich weniger Verpackung, mehr regionale Produkte und pflanzenbasierte, leichtere Speisen. Auch Frühstücksangebote werden immer beliebter.

Digitale Lösungen gewinnen ebenfalls an Bedeutung. Die Möglichkeit, Essen per App oder online vorzubestellen, bietet Komfort, bessere Planbarkeit  und kann zusätzliche Umsätze generieren. Denn wer online bestellt, entscheidet sich häufiger noch für ein Extra – etwa eine Beilage oder ein Dessert.

Mehrwert für alle: Eine echte Chance für Unternehmen

Die Betriebsgastronomie ist längst kein „nettes Extra“ mehr – sie kann zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität werden.
Wer heute in moderne Verpflegungskonzepte investiert, stärkt nicht nur die Zufriedenheit der Mitarbeitenden, sondern auch die Unternehmenskultur.
Es ist Zeit, Betriebsgastronomie neu zu denken – als strategisches Instrument mit echtem Mehrwert.

© Windmann
Autorin:
Malin Tegethoff
Marketing
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