Hände bilden ein Herz

Du schafft Verbundenheit

von André Schell
© iStock.com/scyther5
Vielleicht ist es dir schon aufgefallen. Wir haben die Texte auf unserer neuen Website auf „du“ umgestellt.
Vom 23.09.2024

Als Kind machte ich die Erfahrung, dass manche Erwachsene auch fremde Menschen duzten, zum Beispiel Handwerker oder den Tankwart (sowas gab es damals noch). Fremde Menschen, die augenscheinlich im Büro arbeiteten, wurden jedoch meistens gesiezt. Ich verstand nicht, wo da der Unterschied war. Erklären konnte ihn mir niemand. Auf die Frage hin, wann man duzt und wann nicht, bekam ich von Erwachsenen Aussagen wie: „Es ist ein Unterschied, Sie Arschloch oder du Arschloch zu sagen.“ Ehrlich gesagt war das keine wirkliche Erklärung zu meiner Frage, wann man welche Form verwendet. Vielmehr hatte ich den Eindruck, es hatte etwas mit Respekt zu tun.

Als Jugendliche duzten wir uns natürlich alle. In der weiterführenden Schule wurden wir dann das erste Mal gesiezt - manchmal mit Vornamen und Sie, in der Regel aber „Herr Schell, Sie …“. Das wirkte zunächst befremdlich, aber wir gewöhnten uns daran. Gleichzeitig sammelte ich Beweise dafür, dass die Verwendung von „du“ oder „Sie“ keiner nachvollziehbaren Regel unterlag. Wie konnte man auch erklären, dass im Einzelhandel vom Personal zum Beispiel sowas wie: „Frau Müller, kannst du mir mal helfen?“ zu hören war. Was war die Absicht dahinter, das Duzen vor der Kundschaft zu untersagen?

In meinem Berufsleben machte ich unterschiedliche Erfahrungen. Als Mitarbeiter von IKEA® lernte ich das generelle Du kennen. Zwar kannten die Schweden auch den Unterschied in ihrer Sprache, das Sie wurde aber nur im formellen Kontext, z. B. beim Kontakt mit Behörden, verwendet. Bei IKEA® duzten wir uns alle, auch den Gründer Ingvar Kamprad, den ich persönlich kennenlernen durfte - ein beeindruckender Mann. Er verstarb vor einigen Jahren. Ich machte bei IKEA® die Erfahrung, dass im beruflichen Kontext ein respektvoller Umgang auch möglich ist, wenn man sich duzt.

Bei Windmann war das Du seit je her üblich. Heute ist es die grundsätzliche Form, so dass auch neue Mitarbeitende nicht überlegen müssen, wen sie schon duzen dürfen und wen nicht. Wir brauchen das Sie nicht, um respektvoll und wertschätzend miteinander umzugehen. Gleichzeitig machen wir noch eine andere Erfahrung: Das Du schafft zusätzliche Verbundenheit.

Das ist auch unsere Absicht für die Umstellung unserer Website: Du als weiterer Baustein für Verbundenheit mit den Menschen, die unsere Website besuchen und uns vielleicht auch näher kennenlernen wollen. Im persönlichen Gespräch werden natürlich immer erst klären, ob wir uns duzen wollen oder nicht.

Ich bin davon überzeugt, dass unsere Stärke als Mensch in der Gemeinschaft, in Verbundenheit, Kooperation und Co-Kreation liegt. Und wir sehnen uns danach. Verbundenheit ist ein urzeitliches Bedürfnis.

Sag uns gerne deine Meinung dazu!

 

 

„Ein Geschäft, das nur Geld einbringt, ist ein schlechtes Geschäft.“

- Steffen Kirchner

 

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Autor:
André Schell
Geschäftsführer
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