Ein unterschätzter Umsatzfaktor
Was sind die Treiber für eine pflanzenbasierte Ernährung?
Zu den Hauptmotiven für eine pflanzenbasierte Ernährung zählen…
1. Tierwohl
Tierleid zu minimieren gilt als häufigster Grund für eine pflanzenbasierte Ernährung. Die immer häufiger bekannt werdenden Gräueltaten der Massentierhaltung möchten viele Menschen nicht weiter unterstützen. Gerade Flexitarier*innen, die nur selten und sehr bewusst Fleisch konsumieren, entscheiden sich überwiegend aus Tierschutz-Gründen für ihre Ernährungsweise. Sie lehnen Massentierhaltung ab und achten beim Außer-Haus-Essen auf hochwertiges, vorzugsweise regionales Fleisch. Ist ein derartiges Angebot nicht vorhanden, präferieren sie tendenziell fleischlose Speisen.
2. Umweltschutz
Immer mehr Menschen realisieren, dass die Wahl unserer Nahrungsmittel einen erheblichen Einfluss auf unser Klima hat. Im Vergleich zu pflanzlichen Lebensmitteln, verursacht die Produktion tierischer Lebensmittel (wie Fleisch, Käse und Butter) weitaus mehr Emissionen, die den Klimawandel anfeuern. Die exzessive Tierhaltung und die dafür notwendige Futterproduktion verbrauchen Unmengen an Wasser und Energie und beanspruchen riesige Landflächen, für die natürlicher Lebensraum zerstört wird. All das bringt unser Ökosystem erheblich aus dem Gleichgewicht und führt zu immer häufigeren Klimakatastrophen wie Dürren und Überschwemmungen. Mit einer umweltfreundlichen, pflanzenbasierten Ernährung könnten die negativen Klimaauswirkungen um mehr als 50% reduziert werden.
3. Gesundheit
Gesundheit zählt als Megatrend unserer Gesellschaft und lässt auch das Interesse an einer pflanzenbasierten Ernährung steigen, die im Vergleich zu einer fleischlastigen Ernährung als wesentlich gesundheitsförderlicher gilt. Der idealerweise hohe Anteil naturbelassener Zutaten versorgt unseren Körper bei einer ausgewogenen pflanzenbasierten Ernährung mit allen wichtigen Nährstoffen, vielen Ballaststoffen und hochwertigen Fetten. Eine derartige Ernährung kann das Risiko für bestimmte Krebsarten, Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht senken. Alles Zivilisationskrankheiten, die mit einem zu hohen Konsum von Fleisch, Eiern und Molkereiprodukten in Verbindung gebracht werden.
Mit dem enorm steigenden Angebot von pflanzenbasierten Produkten und Alternativen wird zudem ein ganz besonderer Treiber spannend…
4. Neugier
75 % der Menschen, die schon mal vegane oder vegetarische Produkte gekauft haben, haben diese Wahl aus Neugier getroffen*. Ein Motiv, das insbesondere für die Gastronomie interessant ist. Denn was könnten Sie sich größeres wünschen, als Rezepturen zu kreieren, die Ihre Gäste neugierig machen und Ihnen ein neues, außergewöhnliches Genusserlebnis bieten?
Wie gewinnen Sie die Zielgruppe „plantbased“ für sich?
Einfach gesagt: Mit einem pflanzenbasierten Speisenangebot. Aber dahinter steckt natürlich mehr. Zunächst geht es darum, dass Menschen überhaupt von Ihrem pflanzenbasierten Angebot erfahren. Dazu zählt unter anderem, dass Sie auffallende Symbole in Ihrer Speisekarte verwenden und die Möglichkeiten, die Sie bieten, auch auf Ihrer Website betonen. Im nächsten Schritt gilt es spannende pflanzenbasierte Rezepturen zu kreieren, die Ihren Gästen Lust aufs Probieren machen. Kreativität ist in der pflanzenbasierten Küche das A & O und rechtfertigt auch Preise, die Fleischgerichten nahe liegen, trotz niedrigerem Wareneinsatz.
Bei Ihnen besteht keine Nachfrage?
Manch eine*r glaubt, dass sich solche Menschen nicht unter den eigenen Gästen befinden und es sich deshalb gar nicht lohne, ein pflanzenbasiertes Angebot zu schaffen. Denken Sie genauso, wissen Sie nicht, was Ihnen entgeht. Wie könnte eine Nachfrage bestehen, wenn es kein Angebot gibt? Ihre potenziellen Gäste wandern zum Wettbewerb, um sich zu holen, was sie wollen. Und darunter sind nicht nur Veganer*innen und Vegetarier*innen, sondern mit Ihnen auch alle, die gerade mit diesen Menschen essen gehen möchten. Für Familienfeiern, Stammtische, Geschäftsessen und ein Abend mit Freund*innen werden pflanzenbasierte Gerichte auf der Speisekarte ein immer ausschlaggebenderes Entscheidungskriterium.
Quelle: BMEL Ernährungsreport 2022