Blühwiese

Eine stille Krise: Wie das Bienensterben die Nahrungsmittelproduktion betrifft

von Malin Tegethoff
© Feldwerk
Dass es ohne Bienen keinen Honig geben würde, ist eindeutig, doch dass auch viele weitere Lebensmittel auf unserem Teller von den kleinen Tieren abhängen, ist vielen Menschen nicht bewusst. Unser Ökosystem ist abhängig von der Bestäubung durch Bienen, doch ihre Anzahl nimmt immer weiter ab.
Vom 30.07.2024

Auf der Suche nach Nahrung tragen Bienen Pollen von Blüte zu Blüte und sind so ein essentieller Bestandteil im Prozess der Pflanzenvermehrung. Etwa 90% der Kultur- und Wildpflanzen sind darauf angewiesen, von Bienen bestäubt zu werden. Allein in Europa gibt es etwa 4.000 Pflanzenarten nur dank der Insekten. Auch beliebte Obstsorten wie Äpfel, Birnen und Erdbeeren wären vom Bienensterben betroffen.

Der wirtschaftliche Nutzen, den Bienen jährlich durch ihre Bestäubungsleistung erbringen, liegt global bei geschätzten 265 Milliarden Euro. Ohne die Arbeit der Tiere wird unsere Landwirtschaft vor erhebliche Probleme gestellt.

Aktuell sterben allerdings ganze Populationen aus: In Europa liegt der Rückgang bei etwa 20%, in den USA bei ca. 30% und im Nahen Osten sogar bei über 80%. Hierzulande steht ungefähr die Hälfte der 570 Wildbienenarten auf der Roten Liste.

Bei steigendem Bevölkerungswachstum und sinkenden Bienenbeständen entsteht das Risiko für Engpässe in der Lebensmittelversorgung. Es werden immer mehr Kulturpflanzen zur Nahrungs- und Futtermittelproduktion angebaut, doch während der Bedarf an Bestäubern steigt, nimmt ihr Bestand stetig ab.

Biene an Blüte
© Feldwerk

Die Gründe für das Bienensterben sind vielfältig: Krankheitserreger, industrielle Landwirtschaft (Pestizide und Monokulturen), weniger geeignete Lebensräume, Luftverschmutzung und Klimawandel.

Probleme auf verschiedenen Ebenen verstärken also diese Entwicklung. Das Umweltprogramm der UN sieht den Lösungsansatz in einer nachhaltigen Transformation der Landwirtschaft.

Der Anbau von blütenreichen Zwischenfrüchten und Hauptkulturen in der Fruchtfolge fördert die Artenvielfalt und erschafft mit einem geringen finanziellen Aufwand die besten Voraussetzungen für ertragreiche Ernten. In der ökologischen Landwirtschaft sind je nach Vorgabe durch die Labels blühreiche Ackerrandstreifen verpflichtend, um die Artenvielfalt zu fördern. Durch einen verringerten Pestizideinsatz werden die natürlichen Lebensräume geschont und die Bienenbestände gesichert.

Um die allgemeine Ernährungssicherheit nicht zu gefährden, ist also die Produktionsweise der Lebensmittel, die wir konsumieren, entscheidend.

 

Jede*r kann was tun!

Im Jahr 2020 haben wir bei Windmann eine Blühpatenschaft für 500 Quadratmeter Blühfläche übernommen. Unser regionaler Partner dabei ist Feldwerk. In gemeinsamer Zusammenarbeit mit Landwirt*innen entstehen so neue natürliche Lebensräume für Bienen und andere Insekten.

Hier geht´s zur Feldwerk-Website und der eigenen Blühpatenschaft!

© Windmann
Autorin:
Malin Tegethoff
Content Management
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