zwei Personen im Restaurant, eine sitzt im Rollstuhl

Einfacher für alle: Barrierefreiheit in der Gastronomie

von Malin Tegethoff
© Erstellt mit ideogram.ai
Die Gastronomie ist ein Ort der Begegnung, des Austauschs und des Genusses. Doch hast du schon einmal darüber nachgedacht, ob dein Betrieb wirklich für alle zugänglich ist? Wir zeigen dir, wie ein angenehmeres Gastronomie-Erlebnis für alle aussehen kann. 
Vom 08.01.2025

Barrierefrei - warum und wie?

In Deutschland leben rund 10 Millionen Menschen mit einer Behinderung – ca. 10% der Bevölkerung. Für diese Gruppe ist Barrierefreiheit ein entscheidendes Kriterium bei der Freizeitgestaltung. Gleichzeitig bietet barrierefreier Tourismus ein enormes wirtschaftliches Potenzial. Denn zu den 10%, die aktiv nach barrierefreien Orten suchen, kommen etwa 40 % hinzu, die ebenfalls von reduzierten Hürden profitieren – darunter Senior*innen, Menschen mit Seh- oder Lernschwächen, Eltern mit Kinderwagen und viele andere.

Menschen sind vielfältig, genauso wie die Barrieren, die sie aufhalten. Doch ein barrierefreies Umfeld ist letztlich für alle komfortabler.

Ein inklusiver Ansatz in der Gastronomie

Barrierefreiheit lässt sich aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Durch die Mitarbeit von Menschen mit Behinderung in der Küche, im Service oder hinter der Theke können Barrieren schneller erkannt und abgebaut werden. Solche Arbeitskonzepte fördern nicht nur die Teilhabe, sondern auch das Verständnis und den Abbau von Berührungsängsten und Vorurteilen. Darüber hinaus macht ein inklusiver Ansatz den Betrieb attraktiver für Gäste mit Einschränkungen. 

zwei Personen im Restaurant, eine sitzt im Rollstuhl
© Erstellt mit ideogram.ai

Ein Blick auf typische Barrieren

Der Eingang:
Damit Menschen mit Sehschwächen den Eingang gut wahrnehmen können, sollte er sich kontrastreich vom Rest des Gebäudes abheben. Treppenstufen stellen für viele eine Hürde dar: Nicht nur für Rollstuhlfahrer*innen, sondern auch für mobilitätseingeschränkte Personen wie Senior*innen, Unfallgeschädigte oder Eltern mit Kinderwagen. Stufen sollten zudem mit visuellen Markierungen versehen werden, um sie für alle gut erkennbar zu machen.

Tipp: In vielen Städten können Betriebe mobile Rampen von öffentlichen Einrichtungen ausleihen.

Der Gastraum:
Eine farblich kontrastreiche Gestaltung (z. B. dunkle Möbel auf hellem Boden) erleichtert die Orientierung. Taktile Leitsysteme (Bodenmarkierungen für Taststöcke) können hilfreich sein, sind jedoch nicht immer notwendig. Wichtig ist vor allem, dass die Anordnung von Tischen und Stühlen genügend Platz bietet, damit sich Gäste mit Rollstuhl oder Sehschwächen leicht bewegen können.

Die Speisekarte:
Speisekarten in Brailleschrift sind für Menschen mit Seheinschränkungen eine große Hilfe, müssen jedoch regelmäßig aktualisiert werden. Digitale Speisekarten auf barrierefreien Websites können eine Alternative sein, da sie über spezielle Programme vorgelesen werden können. Bereits eine gut lesbare Schrift und eine gute Beleuchtung am Tisch können helfen. Auch schon denen, die ihre Lesebrille vergessen haben. Ergänzend können aussagekräftige Fotos der Gerichte Menschen mit Lese- oder Lernschwächen dabei unterstützen, eigenständig eine Wahl zu treffen.

Barrierefreiheit sendet eine Botschaft

Die Gestaltung von Räumen zeigt, wen wir willkommen heißen und wen nicht. Schon mit kleinen Maßnahmen können wir das Leben vieler Menschen spürbar verbessern. Informiere dich und mach deinen Betrieb zu einem Ort für alle!

© Windmann
Autorin:
Malin Tegethoff
Marketing
© Windmann
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