
Perspektivwechsel erforderlich
In den Siebzigern genossen wir die der Ölkrise geschuldeten autofreien Sonntage und spazierten auf den Mittelstreifen von Hauptverkehrsstraßen.
Die Achtziger waren geprägt durch die ersten wirtschaftlichen Rückschläge und hohe Arbeitslosenzahlen. Das Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit lag länger zurück. Dann kam die Wiedervereinigung, die von den schon länger vorhandenen strukturellen Problemen unserer Wirtschaft ablenkte.
Bei allem, was auch passierte, hatten die meisten von uns immer das Vertrauen darin, dass es positiv weitergehen würde. Blickt man in der Geschichte der Industrialisierung zurück, hatten sich die Bedingungen für die Menschen in unserem Land immer nur verbessert. Die spannende Frage ist: Wird das auch in Zukunft weiterhin so sein?
Vor allem junge Menschen glauben in Anbetracht von Klimawandel, Kriegsrhetorik, anhaltendem Rückgang unserer Wirtschaftsleistung, Staatsverschuldung, sozialen Konflikten und Wohnungsknappheit nicht mehr an das Zukunftsmodell „freie Marktwirtschaft”. Wen wundert es da, dass sie nicht mehr vorbehaltlos unseren alten Arbeitsmodellen folgen.
Ich maße mir nicht an, die Lösung für diese Herausforderung zu kennen. Zu hoffen, dass sich etwas wieder zum Guten wenden wird, ist nicht funktional. Ebenso wenig werden uns Schuldzuweisungen und Entwertungen nur weiter entzweien.
Unsere Stärke liegt in der Gemeinschaft, nicht im egogetriebenen Individualismus. In der Gemeinschaft mit anderen zeigt sich unsere wahre Schöpferkraft.
Der Gastronomie als Begegnungsort für Menschen kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Neue Wege gemeinsam zu gehen, setzt Kommunikation über Ideen und Absichten voraus. Welcher Ort sollte dafür geeigneter sein, als die Gastronomie in ihrer Vielfalt?
Beginne, wo du bist. Benutze, was du hast. Tue, was du kannst.
- Quelle unbekannt
