Eine lächelnde Frau mit den Händen auf der Brust.

Von innen nach außen

von André Schell
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Im Coaching verwenden wir das sogenannte Zonenmodell, mit dessen Hilfe wir über Veränderungsprozesse sprechen.
Vom 23.05.2025

Das Modell besteht aus drei Zonen:

Wir Menschen halten uns häufig in unserer Komfortzone auf. Dort ist vermeintlich alles sicher und vertraut. Die dahinter liegende Absicht ist Sicherheit, verbunden mit der Illusion von Kontrolle. Gleichzeitig dient die Nutzung von Gewohnheiten dem Gehirn zum Energiesparen - urzeitlich betrachtet Teil unserer Überlebensstrategie. Kühlschranktür auf und aus der Fülle von Nahrungsmitteln auswählen gab es damals noch nicht - in vielen Teilen unserer Welt bis heute nicht. Oftmals sind es auch Befürchtungen und Ängste, die uns zurückhalten, etwas Neues zu probieren. Insofern ist der Begriff Komfortzone etwas irreführend, denn in Befürchtungen und Ängsten zu leben, ist sicherlich nicht komfortabel. Neulich hörte ich in dem Zusammenhang den Begriff „Verharrungszone”. 

Die zweite Zone im Modell ist die Lernzone. Nur dort sind neue Erfahrungen möglich. Es gibt zwei Motive, die Komfortzone zu verlassen: Aus dem Leiden heraus oder aus Neugierde und mit Absicht. Wenn die Nahrung verbraucht war, mussten sich unsere Vorfahren aus der Höhle bewegen, ob nun mit Angst vor dem Säbelzahntiger oder ohne. Für unseren Verstand ist das natürlich ein Wagnis. Schaut man sich die menschliche Entwicklung an, würde ich vermuten, dass wir uns nicht so entwickelt hätten, wären wir nur auf Sicherheit bedacht gewesen. Aus welchem Motiv auch immer: Wir haben die Wahl, ob wir in der Lernzone Stress oder Spaß haben.

Die dritte Zone im Modell ist die Ergebniszone. Das besondere an ihr: Wir kennen das Ergebnis vorher nicht, das sich durch Verlassen der Komfortzone zeigen wird. Natürlich bemühen wir uns, das Ergebnis schon vorher zu planen, zu erdenken, aber häufig kommt es anders, als wir denken. Egal, wie das Ergebnis auch sein wird, wir haben uns in jedem Fall weiterentwickelt. Vielleicht haben wir auch die Erfahrung gemacht, dass etwas nicht funktioniert hat. In der Komfortzone hätten wir die Erfahrung nicht gemacht.

Wenn wir als Kind gelernt haben, mit Besteck zu essen, wurde diese Art zu essen nach kurzer Zeit zur Komfortzone. Oder denken Sie an die erste Fahrstunde. Heute steigen Sie ins Auto ein und fahren einfach los. 

Wir Menschen sind aufgrund unserer Erfahrungen sehr unterschiedlich geprägt. Die Einen verlassen regelmäßig ihre Komfortzone, um neues zu erleben, zu erlernen. Bei anderen muss das Wasser schon sehr heiß kochen, bis sie bereit sind, etwas zu verändern. Beides ist gleichwertig, nichts an dem Einen oder Anderen ist falsch.

Eines zeigt das Modell aber auch sehr klar: Veränderungen beginnen immer in uns, niemals im Außen. Auch in der Natur findet sich kein Beispiel dafür, dass etwas von außen nach innen wächst.

Eine Frau lächelt mit den Händen auf der Brust.
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"60.000 bis 70.000 Gedanken pro Tag: 90 % davon sind Wiederholungen, die zu immer gleichen Gefühlen, Entscheidungen und Verhaltensweisen führen."

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