
Zuversicht
Die Gastronomie ist stark abhängig von der Bereitschaft der Menschen, ihr Geld fürs Essengehen auszugeben. Unsere Wirtschaftsdaten wirken da nicht „verkaufsfördernd”. Die Arbeitslosenzahlen werden weiter steigen, auch wenn unsere Medien lieber über unsere „Kriegstüchtigkeit” berichten.
Unabhängig von der Verfügbarkeit von Geld bei den Gästen gibt es aber noch andere Themen, die der Gastronomie Sorgen bereiten. Personalmangel, Mindestlohn, hohe Energiepreise und nicht zuletzt der deutlich höhere Preis für Lebensmittel, den wir seit 2022 haben.
Es gibt Menschen, die fühlen sich abends in den Innenstädten – auch in unserer eher beschaulichen Region – nicht mehr sicher. Ob das tatsächlich begründet ist oder es sich nur um ein Gefühl von Unsicherheit handelt, ist dabei unerheblich. Das Freizeitverhalten ändert sich. Gäste bleiben aus.
Da sind die Kolleg*innen auf dem „platten Land” besser dran, könnte man meinen. Die haben aber andere Sorgen. Landflucht, noch größerer Personalmangel als in den Städten sowie die schlechte Verkehrsanbindung sind dort ein Problem. Mal gerade nach der Feier mit dem Taxi nach Hause fahren funktioniert schon lange nicht mehr.
Vielleicht kommt die Mehrwertsteuersenkung zum Jahreswechsel. Der Beschluss darüber soll Mitte Dezember gefasst werden. Wenn die Steuersenkung tatsächlich kommt, wird die Politik das als Konjunkturpaket feiern und dadurch bei den Konsumenten die Erwartung schüren, alles würde billiger werden. Dass das unrealistisch ist, wissen wir, die wir in dieser Branche tätig sind, natürlich. Aber die Gäste nicht – Enttäuschung vorprogrammiert.
Meine Empfehlung: Bereite dich durch die Veränderung deines Speiseangebotes vor und kalkuliere neu. So entgehst du der Diskussion um die erwartete Preissenkung, sicherst dir Zusatzerträge und begeisterst gleichzeitig deine Gäste.
