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28-02-2023
Über 17.000 Tonnen Fisch werden jährlich nach Deutschland importiert – dabei zeigt das junge Unternehmen „Kaiserzander“, dass Fisch auch regional aus Porta Westfalica bezogen werden kann. Inspiriert von einer Fernsehreportage über Indoor-Aquakultur züchten sie hier seit 2021 Zander in einem geschlossenen Ökosystem nach dem Vorbild der Natur. Ab sofort ist ihr frischer Zander auch bei uns erhältlich!
Mit dem Ziel, dem „wachsenden Anspruch der Bevölkerung nach Regionalität und sauberen Lebensmitteln gerecht zu werden“*, ziehen im Sommer 2021 die ersten 30.000 Zandersetzlinge in die damals neu errichtete Indoorfischfarm in Porta Westfalica. In insgesamt 22 Becken werden hier heute bis zu 120.000 Zander gehalten – mit Potenzial für mehr. Aufgezogen werden die Tiere an einem zweiten Standort in Niederlangen, bevor sie als Jungfische nach Porta Westfalica gebracht und hier bis zur Schlachtreife gehalten werden. Während ihrer gesamten Lebenszeit wird absolutes Fischwohl durch einen hohen Automatisierungsgrad und neuste Technologie sichergestellt. Das geschlossene Ökosystem orientiert sich stark am natürlichen Lebensraum des Zanders. Durch stetige Kontrollen aller relevanten Parameter können optimale Haltungsbedingungen und höchste Effizienz garantiert werden.
Auf der Kaiserzander-Farm ist nichts „einfach nur so“, es folgt alles einer Absicht. Von Wasser- und Stromkreisläufen bis hin zur Fütterung und Haltung der Tiere – Nachhaltigkeit und moderne Technik gehen hier Hand in Hand. Die folgenden Beispiele geben Ihnen einen kleinen Einblick…
Durch modernste, biologische Wasseraufbereitungstechnik, wird der Wasserverbrauch massiv reduziert und sauberstes Prozesswasser erzeugt. Insgesamt wird innerhalb des Systems von Kaiserzander pro Kilogramm Fisch weniger als 10% der Wassermenge verbraucht, die bei der Erzeugung der gleichen Menge Rindfleisch anfällt. Der größte Teil des genutzten Wassers wird gereinigt und zurück in die Fischbecken gepumpt. Nur ein kleiner Teil verlässt die Anlage und wird dem natürlichen Ökosystem zurückgeführt – in besserer Qualität als zuvor. Verloren geht nichts.
Statt manueller Bedienung laufen alle Maschinen ganz automatisch im jeweils optimalen Bereich und verbrauchen so nur die wirklich erforderliche Energie. Diese wird zu 100% selbst aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt. Photovoltaik- und Windenergieanlagen generieren mehr Strom, als selbst verbraucht werden kann. Benötigte Wärme wird in den kalten Monaten zudem mittels Blockheizkraftwerk in ökologischer Kraft-Wärme-Kopplung sowie über Wärmerückgewinnung erzeugt.
Per Roboter werden den Fischen kleine Portionen Futter direkt ins Becken verabreicht. So werden sie nicht durch Lautstärke, Licht oder Erschütterung gestresst und es wird nur die wirklich notwendige Futtermenge zugeführt. Bei der Auswahl des Futters wird auf eine nachhaltige Produktion und Zusammensetzung geachtet. Aktuell besteht dieses zu 80% aus pflanzlichem und gentechnikfreiem Eiweiß ökologischer Herkunft und lediglich zu 20% aus Fischmehl bzw. Fischöl, welche aus Fang, Beifang und Schlachtabfällen gewonnen werden.
Bei der Aufzucht der Fische werden keinerlei Hormone, Ethoxyquin, Antibiotika oder Antiparasitika verwendet. Darüber hinaus sind die Haltungsbedingungen völlig an die sensitive Spezies Zander angepasst. So werden die Tiere beispielsweise bei notwendigen Transporten oder Sortierungen nicht händisch oder mit dem Kescher angefasst, sondern mittels selbst entwickelter Vakuum Fischpumpe aus den Becken „gesaugt“.
Bilder: Kaiserzander