Frauen in der Restaurant-Küche

Frauen in der Gastronomie
- Zeit für Sichtbarkeit und Augenhöhe

von Malin Tegethoff
© Erstellt mit ideogram.ai
Am 8. März ist Weltfrauentag. Ein Tag, der uns daran erinnern soll, dass die Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern noch lange nicht erreicht ist. Nach wie vor gibt es Chancenungleichheiten zwischen den Geschlechtern – auch in der Gastronomie. Denn wie viele weibliche Spitzenköchinnen oder Küchenchefinnen kennst du?
Vom 03.03.2025

Während in Privathaushalten vor allem Frauen, wie selbstverständlich am Herd stehen und damit einen Großteil der ungesehenen und unbezahlten Haushaltsarbeit (Care-Arbeit) leisten, sieht es in der Profi-Küche anders aus. 
Wenn es darum geht, das Kochen zum Beruf zu machen und damit erfolgreich zu sein, dann sind es meist Männer, die im Rampenlicht stehen. Frauen sind eher auf der operativen oder unteren Managementebene zu finden, auf höheren Stufen der Karriereleiter stehen sie selten.

Das gilt ganz besonders für den Fine-Dining-Bereich. Während in Cafés, internationalen oder gutbürgerlichen Restaurants Küchenchefinnen keine Seltenheit sind, ist ihre Präsenz in der Spitzengastronomie deutlich geringer.

Frauen in der Restaurant-Küche
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Mit diesem Blogbeitrag möchten wir Aufmerksamkeit auf Frauen in der Gastronomie lenken, damit ihre großartigen Kompetenzen und Qualifikationen sichtbar werden und ihre berufliche Entwicklung angemessen gefördert wird. Frauen haben in der Berufswelt häufig weniger Chancen, einfach weil sie Frauen sind. Es braucht ein Bewusstsein für alltägliche Diskriminierung, Sexismus, ungesehene Arbeit (z.B. sich um private Probleme im Team kümmern) und Gehaltsunterschiede. Nur so kann eine Gastronomie ohne Vorurteile entstehen, in der wir uns auf Augenhöhe begegnen und ein gemeinsames Ziel verfolgen.

Dass es besonders wichtig ist, dass Frauen sich gegenseitig unterstützen und nicht behindern, betonen auch den Gründerinnen des Frauennetzwerks Foodservice. Ihr Ziel ist es, die Frauen der Branche darin zu bestärken, ihre „Wünsche und Ziele selbst in die Hand zu nehmen und einander zu unterstützen“.

Frauen können diese Branche prägen. Der Ruf der Branche, besonders hart zu sein - geprägt durch körperliche Belastung, rauen Tons, Perfektionsdruck und lange Arbeitszeiten - hält nicht nur Frauen davon ab, eine Karriere im Gastgewerbe anzustreben. 

Es braucht zukunftsfähige Konzepte und erneuerte Strukturen, wie z.B. geteilte Führungspositionen oder bedarfsgerechte und flexible Arbeitszeitmodelle.

Eine große Rolle spielt dabei die Familienfreundlichkeit des Berufs. In der Karrieregestaltung von Männern spielt dieses Thema oft keine Rolle. Dabei sollten Frauen genau wie Männer sich nicht zwischen ihrer beruflichen Leidenschaft und ihrer Familie entscheiden müssen.

Es ist Zeit für Wandel. Spätestens der Fachkräftemangel liefert den passenden Anlass, sich aktiv für Chancengerechtigkeit einzusetzen. Flexible Strukturen machen Gastronomiebetriebe attraktiver für neue Mitarbeitende und Auszubildende.

Es braucht Vorbilder. Fehlt die Sichtbarkeit für weibliche Köchinnen in Spitzenpositionen, ziehen junge Frauen eine Karriere in dem Berufsfeld oft gar nicht in Betracht.

Gastronomie lebt von Leidenschaft - und die ist unabhängig von Geschlecht. Mit der Förderung von diverseren Teams können bisher ungenutzte Potenziale freigesetzt werden, da diese Teams nachweislich besser auf die vielfältigen Bedürfnisse der Gäste eingehen.

Wir können kleine Schritte gehen und uns gegenseitig unterstützen. Wir können an bestehenden Strukturen festhalten, wenn sie unüberwindbar scheinen - aber wir können sie auch hinterfragen und uns bewusst machen, wen und was wir fördern wollen. Wenn wir uns nicht von Vorurteilen leiten lassen und uns gegenseitig unterstützen kann die Gastronomie zu einem attraktiven Arbeitsplatz für alle werden.

Köchin schneidet Gemüse
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Podcast Titelbild
© Windmann / Eva-Maria Seidl

Podcast Empfehlung:

In unserem Podcast-Format hat unsere Moderatorin Jasmin sich mit Eva-Maria Seidl getroffen.

Eva-Maria hat selbst eine Karriere in der Gastronomie gemacht und ist zurzeit Vorständin im Frauennetzwerk Foodservice. 

Weitere Empfehlung:

"Warum lohnt sich Diversität?"

Auf unseren Blog haben wir bereits einen Beitrag zum Thema diversere Teams veröffentlicht.
Schau' gerne vorbei:

© Windmann
Autorin:
Malin Tegethoff
Marketing
© Windmann
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