News

Gemüse, das in Wasser wächst?!

08-09-2022

Hydroponik beschreibt eine besondere Methode des Pflanzenanbaus in einer Wasser-Nährlösung und gilt als mögliche Problemlösung für eine zukünftige Nahrungsmittelknappheit, bedingt durch den Klimawandel und eine zunehmende Weltbevölkerung. Erste Supermärkte und Restaurants der Sternegastronomie setzen Hydroponik bereits ein, um frische Kräuter und Gemüse direkt vor Ort aufzuziehen und zu ernten.

 

Was ist Hydroponik?

Innerhalb eines hydroponischen Systems wachsen Pflanzen ganz ohne Erde. Stattdessen hängen ihre Wurzeln in Wasser, welches mit einer Nährstofflösung angereichert ist und die Pflanzen mit allen notwendigen Mineralien versorgt. 

Der Pflanzenanbau durch Hydroponik hat im Vergleich zu herkömmlichen Anbaumethoden viele Nachhaltigkeitsvorteile und gilt deshalb als potentielles Konzept der Zukunft.

 

Vor- & Nachteile von Hydroponik

Geringer Wasserverbrauch

Hydroponik benötigt bis zu 90% weniger Wasser im Vergleich zu herkömmlichen Anbaumethoden. Grund dafür ist, dass das Wasser in einem geschlossenen Kreislauf zirkuliert. Dadurch geht kein Wasser durch Übergießen oder Versickern verloren.

 

Hohe und hochwertige Ernteerträge

Die Ernteerträge pro Quadratmeter sind bei einem hydroponischem Anbau deutlich höher im Vergleich zum herkömmlichen Erdanbau. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Pflanzen kontrolliert und optimiert mit Nährstoffen versorgt werden und nicht um diese konkurrieren müssen. Zudem können hydroponische Systeme auch Indoor betrieben werden, was eine ganzjährige Ernte, unabhängig von Wind und Wetter, ermöglicht.

Nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ steigert Hydroponik die Ernte: Gemüse wird erst geerntet, wenn es reif ist. Dadurch schmeckt es deutlich besser, als grün geerntete Ware, die erst beim Transport nachreift.

 

Weniger Dünger, Pestizide & Herbizide

Durch die zirkulierende und kontrollierte Nährstofflösung werden die Pflanzen optimal und gleichmäßig mit Dünger versorgt, der somit nur sparsam verwendet werden muss. Eine umweltschädliche Überdüngung von Ackerböden findet nicht statt. Dadurch, dass die Pflanzen nicht mit dem Erdreich verbunden sind, sind sie weniger Schädlingen ausgesetzt und frei von Unkrautwuchs, was den Einsatz von Herbiziden überflüssig macht und den Gebrauch von Pestiziden reduziert.

Auch wenn Krankheiten und Schädlinge insbesondere bei Indoor-Systemen selten sind - falls sich diese doch unerwartet ausbreiten sollten, ist der Schaden umso höher. Da alle Wurzeln in derselben Nährlösung hängen und die Pflanzen dicht nebeneinander positioniert sind, verbreiten sich Krankheiten und Schädlinge unglaublich schnell und betreffen die gesamte Kultur.

 

Platzsparend

Die Kultivierung durch Hydroponik ist sehr platzsparend. Hydroponische Pflanzen benötigen nur etwa 1/5 des Raumes im Vergleich zum Erdanbau, weil die Wurzeln direkt mit Nährstoffen versorgt werden und sich somit nicht ausbreiten müssen. Hydroponische Systeme ermöglichen außerdem einen vertikalen Anbau und sind deshalb beliebt für den Gemüseanbau auf Balkonen, in Supermärkten und Küchen. Verbreitet sind diese Konzepte insbesondere unter den Namen „Urban-Farming“ und „Indoor-Gardening“. Aufgrund des geringen Platzbedarfes ist die hydroponische Pflanzenzucht ideal für Städte und Regionen mit wenig landwirtschaftlicher Nutzfläche.

 

Regional

Da hydroponische Systeme Indoor, vertikal und erdlos funktionieren, sind sie unabhängig von Saison, Boden und Wetter und können ganzjährig regional angebaut werden. Damit entfallen lange Transportwege, die die Umwelt belasten würden.

 

Geringer Arbeitsaufwand

Da die Hydroponik eine erdlose Kultivierungsmethode ist, entfallen zeit- und arbeitsaufwendige Aufgaben, wie die Bodenaufarbeitung und das Jäten von Unkraut.

 

Energieintensiv

Dieser Nachteil betrifft vor allem Indoor-Systeme, da bei welchen eine optimale Beleuchtung der Pflanzen unerlässlich ist. Auch wenn mittlerweile energiesparsamere LED-Lampen eingesetzt werden, ist der Energieverbrauch hoch.

 

Fazit

Zusammengefasst bieten hydroponische Anbausysteme wesentlich mehr Vorteile als Nachteile und stellen damit einen Lösungsansatz für eine nachhaltigere Lebensmittelversorgung da. Damit stellt sich die Frage, warum Hydroponik noch nicht im Mainstream angelangt ist. Die Antwort ist schnell zu erklären: Die Anschaffungskosten sind relativ hoch, da viel Equipment, wie zum Beispiel Lampen, Pumpen und Behältnisse benötigt werden. Bis die verkauften Nahrungsmittel den Wert der Anschaffungskosten übersteigen dauert es seine Zeit. Trotz dieses Hindernisses, ist es gut möglich, dass Sie bereits in einigen Jahren Ihren Gästen hydroponisch angebautes Gemüse servieren.

Empfehlen Sie diese Seite auf


...oder per Mail: