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Regionale Aquakultur

21-02-2024

Garnelen aus regionaler Aquakultur?

Die Meere sind so gut wie leergefischt und eine Bewegung hin zu nachhaltiger Fischerei kaum erkennbar. Vielerorts wird sich auf die Aquakultur als neuer Hoffnungsträger gestützt. Wir nehmen die Garnelenzucht aus Aquakultur genauer unter die Lupe, sprechen mit Gamba Zamba aus Wunstorf und fragen uns und Sie: Sind Garnelen aus regionaler, nachhaltiger Aquakultur Zukunftsmusik oder schon heute ein Produkt, das realistisch in der Gastronomie platziert werden kann? 

Aquakultur: Zwischen Umweltzerstörung und Naturschutz

Was einst mit dem guten Gedanken begann, Meere zu schützen und Überfischung einzudämmen, hat heute teilweise drastische Auswirkungen auf unser sensibles Ökosystem. Immer mehr wird bewusst, dass Aquakultur eigens Umweltprobleme schafft und nicht die „Blaue Revolution“ ist, als die sie noch vor einigen Jahren gefeiert wurde. Der Großteil der weltweiten Aquakulturen wird in offenen Systemen betrieben, bei denen die Anlagen in direkter Verbindung zur natürlichen Umgebung stehen. Fäkalien, Chemikalien und Medikamente, die sich in den Anlagen sammeln, können so mit Leichtigkeit in die freie Natur gelangen und Böden sowie Gewässer verschmutzen. Darüber hinaus liegen die Zuchtanlagen häufig in tropischen Küstenregionen. Orte, an denen für den Bau der Farmen wertvolle Mangrovenwälder weichen müssen, die einer Vielzahl von Meerestieren Schutz und Lebensraum bieten. Ihre Zerstörung hat massive Folgen für das marine Leben und unser gesamtes Ökosystem.

Doch es geht auch anders: Nicht alle Methoden der Aquakultur sind umweltschädlich, sondern können – bei bestimmter Umsetzung – sogar sehr nachhaltig und umweltfreundlich praktiziert werden. Ein Beispiel dafür ist die Garnelenzucht „Gamba Zamba“ vor unserer Haustür.

Gamba Zamba: Die nachhaltige Garnele aus Deutschland

„Gamba Zamba ist DIE deutsche Garnele: Regionaler Genuss ohne Tiefkühltransport um die halbe Welt. Keine zerstörten Mangroven, kaputte Meeresböden oder schrecklicher Beifang“ – so wirbt das junge Unternehmen aus Wunstorf, bei Hannover. Wir waren neugierig und haben uns bei einem persönlichen Besuch vor Ort selbst überzeugen lassen.

Gegründet würde Gamba Zamba von den beiden Foodies und Backpackern David Gebhard und Florian Gösling, die bei ihrer Reise in Indien über Garnelenfarmen stolpern und vom Anblick schockiert sind. Sie sehen abgeholzte Magrovenwälder, Becken direkt am offenen Ozean, sodass das eingesetzte Antibiotika ungehindert ins Wasser gelangt. Der Gestank nach Jauche beißt in ihrer Nase. In diesem Moment wird eine Idee geboren, die mit Recherchen und ersten Experimenten ihren Lauf nimmt. Der Anspruch wächst, es besser zu machen: artgerechter, umweltfreundlicher, regionaler, transparenter, hochwertiger und kosteneffizienter. Das war vor 5 Jahren. Heute ist daraus eine geschlossene, vollautomatisierte Garnelenzuchtanlage entstanden, deren Stärke darin liegt, dass sie entkoppelt von der natürlichen Umgebung und in Kreisläufen funktioniert. Die negativen Umwelteinflüsse werden damit maximal minimiert.

Aber nicht nur die Technik wird in Eigenregie entwickelt und geführt, sondern auch die Futterherstellung sowie die Larvenzucht – echte Besonderheiten auf Garnelenfarmen. Denn standardmäßig werden Larven aus der USA importiert und einmal um die Welt geflogen – mit vorstellbar geringen Überlebenschancen. Durch den hohen Stress sterben bereits 20-60% der Larven auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort und jene, die überleben, sind nach ihrem Höllentrip im Wachstum gebremst. Daher wählt Gamba Zamba auch in diesem Punkt lieber den direkten Weg und macht es einfach selbst.

Auch auf weitere tierwohlgefährdende Methoden wird bewusst verzichtet. Gängige Praxis in der Garnelenzucht ist beispielsweise auch das Abschneiden der Augen bei weiblichen Tieren. Der dadurch ausgelöste Stress führt zum gewünschten Ablaichen. Bei Gamba Zamba wird derselbe Effekt mit einer wesentlich tierfreundlicheren Vorgehensweise erreicht: Die weiblichen Tiere werden mit einer speziellen Diät geschlechtsreif gemacht und mit ihren männlichen Artgenossen zusammengeführt, sobald sie paarungsbereit sind.

Die Garnelen wachsen in Becken auf, die im Platzangebot jeweils genau an ihr Alter bzw. ihre Größe angepasst sind. Sobald sie wachsen, werden sie ohne händischen Eingriff, schonend in ein größeres Becken „geschoben“. Im 3-4 Wochen Rhythmus wird jeweils die letzte Generation geerntet. Auch die Tötung erfolgt möglichst leidfrei. Die Tiere werden in Eiswasser betäubt und anschließend mehreren Minuten Strom ausgesetzt, sodass ihr Tod hundertprozentig sichergestellt ist.

Die kontrollierte, tierfreundliche Aufzucht der White Tiger Garnelen zeigt sich übrigens vor allem am Geschmack: Die Gamba Zamba Garnele ist fest im Biss, nussig süßlich und kein Vergleich zu ihren asiatischen Artgenossen.

Das wichtigste auf einen Blick:

  • Kein Einsatz von Antibiotika
  • Keine Verwendung von Phosphaten
  • Frisch, direkt nach der Ernte schockgefrostet
  • Keine Glasur
  • Tiefgefroren
  • Knackig und süßlich nussig im Geschmack
  • 100% made in Germany, in Wunstorf bei Hannover

 

Es ist also geschafft: Artgerechter, umweltfreundlicher, regionaler, transparenter, hochwertiger. Wir sind überzeugt vom Gamba Zamba-Ansatz, doch eine Frage bleibt: Findet die deutsche Super-Garnele mit einem Verkaufspreis von ca. 39 €/kg auch Abnehmer*innen in der Gastronomie?

Was meinen Sie:

Haben die Garnelen von Gamba Zamba aus regionaler, nachhaltiger Aquakultur eine Chance auf Ihrer Speisekarte? Und zu welchem Preis?

Lassen Sie uns Ihre Meinung wissen! Gerne im persönlichen Gespräch oder per Mail an: begeisterung@windmann-sb.de

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