"Vertrauen ist der Anfang von allem."

Das war einmal der Slogan einer großen deutschen Bank. Recht hatte sie.

Vertrauen ist unser natürlicher Zustand. Wir kommen im Vertrauen, dass alles gut so ist, wie es ist, auf die Welt. Dann lernen wir allerdings etwas anderes kennen, zum Beispiel, dass wir fremden Menschen nicht vertrauen dürfen. Langsam aber sicher sind wir davon überzeugt, dass man sich Vertrauen verdienen muss, dass Misstrauen unser natürlicher Zustand ist und unser Überleben sichert.

Wenn wir häufig misstrauisch sind, sollten wir uns bewusst machen, dass Misstrauen ein Ausdruck des Mangelstandpunktes ist. Angst bekommen wir gleich mit dazu - quasi im Paket. Auch Zukunftssorgen sind ein Ausdruck von Angst.

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Angst uns schützt. Schützt uns etwa Höhenangst davor, von der Leiter zufallen? Nein. Schützt Angst vor Hunden davor, vom Hund gebissen zu werden? Nein. Auch Menschen mit Höhenangst fallen von Leitern und Menschen mit Angst vor Hunden werden gebissen.

Angst ist ein Gefühl. Unsere Gefühle entstehen durch Bewertungen über Ereignisse oder Ergebnisse in unserem Leben. Nichts und niemand kann uns Gefühle machen. Die machen wir uns selbst - und somit auch die Angst. Wenn es an dem liegen würde, was ist, dann hätten alle Menschen die gleichen Ängste. Es haben aber nicht alle Menschen Höhenangst oder Angst vor Hunden.

Angst ist kein guter Ratgeber. Aus meiner Sicht ist Achtsamkeit viel funktionaler. Steht die Leiter fest und habe ich die richtigen Schuhe an? Schaut mich der Hund wirklich böse an oder bellt er vor Begeisterung? Ohne Angst werden wir die richtigen Entscheidungen treffen, zum Beispiel einen anderen Weg nehmen oder den Hund einfach ignorieren.

Seien Sie im Vertrauen auf Ihre Fähigkeiten, die richtigen Entscheidungen treffen zu können - ohne Sorge und Angst. Richten Sie den Blick auf die Fülle der Möglichkeiten, die die Welt, in der wir leben, uns bietet.