News

Einmal ohne bitte!

12-09-2022

Die Nutzung von Mehrwegbechern und -behältnissen zur Vermeidung von Verpackungsabfall wird bei Gästen immer beliebter. Unter Beachtung hygienischer Standards können Gastronom*innen dem Wunsch nach der Befüllung eigens mitgebrachter Behältnisse nachgehen. Damit sparen sie nicht nur Kosten, sondern sammeln auch eine Menge Pluspunkte bei nachhaltigkeitsorientierten Gästen.

Wir erklären Ihnen, worauf es bei der Umsetzung ankommt!

 

Die Frage der Verantwortung

Aus Angst verantwortlich gemacht zu werden, scheuen sich viele Gastronom*innen davor, Speisen in selbst mitgebrachten Behältnissen ihrer Gäste auszugeben. Laut Lebensmittelverband beschränkt sich die Verantwortung des ausgebenden Gastronomiebetriebs auf die einwandfreie Beschaffenheit des Lebensmittels bis zum Befüllvorgang. Da das Behältnis Eigentum des Gastes ist und auf explizite Veranlassung dessen befüllt wird, kann dem Unternehmen keine Verantwortung für die Eignung und Beschaffenheit der Behältnisse zugerechnet werden.

Darüber hinaus tragen Gastronom*innen die Verantwortung für hygienisch einwandfreie betriebliche Prozesse. Das bedeutet insbesondere, dass durch geeignete Maßnahmen das Risiko einer Kontamination, also einer Verunreinigung, beherrscht und minimiert wird.

Checkliste zur Umsetzung

Die folgenden Richtlinien sollten Sie für eine rechtlich und hygienisch korrekte Umsetzung befolgen.

  • Die Behältnisse müssen leer und sauber sein. Da die Behältnisse Eigentum der Kund*innen sind, sind diese verantwortlich für deren Sauberkeit und Eignung.
  • Bei mitgebrachten Behältnissen mit erkennbaren Verschmutzungen muss die Befüllung abgelehnt werden.
  • Deckel, die nicht mit der Box befestigt sind, sollten zur Befüllung von Kund*innen abgenommen und von ihnen aufbewahrt werden. Nach der Befüllung verschließen die Kund*innen das Behältnis selbstständig.
  • Optimal ist die Nutzung von Tabletts, über welche die Befüllung und Ausgabe nahezu kontaktlos erfolgen kann, oder die Festlegung von „definierten“ Ausgabebereichen an der Theke.
  • Beim Bestücken der Behältnisse mit den Produkten gilt: Nur so viel Kontakt mit den mitgebrachten Behältnissen wie nötig.
  • Es sollte vermieden werden, Lebensmittel unterschiedlicher Arten in ein Behältnis zu füllen, wenn sie sich dadurch nachteilig beeinflussen oder kontaminieren könnten (z. B. kein frisches rohes Geflügelfleisch zusammen mit verzehrfertigen Lebensmitteln).
  • Lebensmittel, die mit dem Behältnis des Gastes bereits Kontakt hatten, dürfen nicht zum Verkauf zurückgelegt werden.
  • Die vorgesehenen Bereiche und Hilfsmittel zur Übergabe und Befüllung der Behältnisse sollten ausschließlich für diesen Zweck genutzt werden und ausreichend oft gereinigt und desinfiziert werden.
  • Es sollte auf eine regelmäßige und bedarfsgerechte Reinigung der Hände geachtet werden.
  • Die allgemein geltenden Hygienevorschriften müssen eingehalten werden, damit keine krankheitserregenden Bakterien oder auch anhaftender Schmutz über die mitgebrachten Behältnisse in den eigenen Verkaufs- oder Produktionsbereich eingeschleppt werden.

 

Weitere Informationen zur korrekten und risikominimalen Umsetzung finden Sie auf der Homepage des Lebensmittelverbandes.

 

Mehr informationen

 

Kommunikation

Wer ernsthafte Vorteile aus dem Angebot, eigene Behältnisse zu befüllen, ziehen möchte, muss diese Möglichkeit sichtbar kommunizieren. Dabei unterstützt die Kampagne „Einmal ohne, bitte“ des Münchener Vereins rehab republic e.V., der sich seit vielen Jahren für eine nachhaltigere Gesellschaft einsetzt. Mit ihrer Initiative „Einmal ohne bitte“ beabsichtigen sie, die Verpackungsflut zu bekämpfen und Händler*innen, Gastronom*innen und Kund*innen ein müllfreies ver- bzw. einkaufen zu ermöglichen. Für das Projekt wurden Aufkleber entwickelt, um Geschäfte, Stände, Supermärkte und Restaurants zu kennzeichnen, die die Befüllung selbst mitgebrachter Behältnisse anbieten. Ergänzendes Infomaterial unterstützt alle Beteiligten bei einer unkomplizierten und hygienischen Umsetzung. Auf ihrer Website können Sie sich dem deutschlandweiten Netzwerk anschließen und kostenloses Schulungs- und Kommunikationsmaterial erhalten.

Mehr zu "Einmal ohne bitte"
Bild: rehab republic e.V.

Empfehlen Sie diese Seite auf


...oder per Mail: