News

Insekten – Trend oder Zukunftsperspektive?

13-04-2022

Der Gedanke, Insekten zu essen, löst in vielen Menschen Ekel aus. Seit einigen Jahren versuchen Start-Ups jedoch, dieses vor allem im westlichen Raum verbreitete Nahrungstabu zu brechen und Insekten in der europäischen Esskultur zu verankern. Was hierzulande immer noch verrückt und ungewöhnlich wirkt, zählt in anderen Kulturen längst zur Normalität. Laut Aussage der Welternährungsorganisation (FAO) gehören Insekten für zwei Milliarden Menschen als Lebensmittel zum Alltag dazu, insbesondere in Teilen Asiens, Südamerikas und Afrikas.

Appetit auf Nachhaltigkeit

Die Haltung von Insekten ist weitaus klimafreundlicher als die Produktion von Fleisch. Das liegt vor allem daran, dass Insekten viel weniger Ressourcen wie Futtermittel und Wasser verbrauchen. Außerdem benötigen sie nur wenig Platz, wachsen rasant und haben einen sehr kurzen Lebenszyklus. All diese Faktoren beeinflussen ihre Klimabilanz positiv. Hinzu kommt, dass der essbare Anteil von Insekten bei 80 – 100 Prozent liegt, während von Schwein, Rind und Huhn nur ca. 50-55 Prozent als Nahrung genutzt werden können. Somit können Insekten durchaus als nachhaltige Alternative zu Fleisch gesehen werden und eine Lösung darstellen, um die Welternährung bei wachsenden Bevölkerungszahlen und klimabedingten Ernteausfällen sicherzustellen.

Eine Option für Veganer*innen und Vegetarier*innen

Insekten gelten nicht als vegetarisch oder vegan, denn es handelt sich um Lebewesen. Dennoch kommt der Verzehr für viele Personen, die sich pflanzenbasiert ernähren in Frage. Häufig haben sich diese Menschen aus Gründen des Klimaschutzes für eine pflanzliche Ernährung entschieden. Finden sie hingegen einen Weg, sich auch mit tierischen Produkten umweltfreundlich zu ernähren, sind sie auch dazu bereit. Faktisch liegt der Ressourcenverbrauch bei der Insektenzucht zwar immer noch über dem von pflanzlichen Produkten, wo die eigenen moralischen Grenzen liegen, muss und kann letztendlich jedoch jeder selbst entscheiden. Ein weiterer Faktor, der für viele Veganer*innen und Vegetarier*innen bei dieser Entscheidung eine Rolle spielt, ist die bislang ungeklärte Frage, ob Insekten Schmerz empfinden.

Schlussfolgerungen für die Gastronomie

Dieses neue Essverhalten zeigt, dass es nicht mehr reicht, Gäste in Kategorien wie „vegan“, „vegetarisch“ und „omnivor“ zu unterteilen. Die Grenzen verschwimmen und die Ernährung wird immer vielfältiger und individueller. Bieten Sie Ihren Gästen also Möglichkeiten, Neues zu entdecken, ohne sie in Schubladen zu stecken.

Immer mehr neue Produkte auf Insektenbasis sprießen aus dem Boden. Darunter Burger, Nudeln, Kekse und Energieriegel, die zukünftig durchaus auch in der Gastronomie ihren Platz finden könnten.

Bild: iStock

Empfehlen Sie diese Seite auf


...oder per Mail: